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Ich und meine Wahrheit.

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  • Wer bestimmt eigentlich, was denn die Wahrheit ist ?
  • Jeder für sich oder Einer für alle ? Und wer ist der Eine ?
  • Wer bestimmt, was denn die "richtige" Wahrheit ist, wenn es denn mehrere Wahrheiten geben könnte ?

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Oma (1890) und Opa (1880) mit unserer Mutter

Meine Großmutter in Berlin (rechts im Bild - geboren 1890) hatte immer versucht, einen aufkommenden Streit zu schlichten und rief uns kleinen Kriegern vor vielen vielen Jahren (noch vor 1960) bei jedem Krach immer wieder diesen Spruch warnend ins Gedächtnis zurück :

"Willst Du nicht meiner Meinung sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein."

Und dieser Spruch sei aus einer Zeit weit vor 1914. Und sie haben sich immer wieder die Schädel eingeschlagen, direkt 1914 bis 1918 und dann wieder ab 1933 bis 1945 und dann wieder und wieder und ...........

Es ging immer wieder um die Wahrheit, wer hat recht und wer hat gelogen.

Diese Frage stelle ich mir heute auch sehr oft und dann bin ich schon beim Glauben. Wenn dann die Eltern gefragt hatten, ist das wahr, hast du dieses oder jenes Spielzeug (vom Nachbarn) geklaut ? Dann hatte ich in Erwartung einer richtigen Ohrfeige natürlich gelogen und nein gesagt, dann bekam zuerst mal mein Bruder die Prügel, einer von uns mußte es ja schließlich gewesen sein. Der war aber älter und stärker als ich und gab sie kurze Zeit später mit Zins und Zinseszins zurück.
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Also - was ist Wahrheit ? (am Beispiel des Holocaust)

So ist es in der Politik, so ist es mit der Geschichte. Ich komme gleich auf den Kern meiner Frage, warum aus meiner Sicht relativ junge Leute den Holocaust immer noch verleugnen.

Wenn sie unvoreingenommen wären oder extrem damit belastet sind und an dieses Thema heran gehen, dann ist es für sie so überdimensional unvorstellbar, daß da mehrere Millionen vergast, verbrannt und vernichtet worden sind, daß es ihnen ganz besonders unglaublich erscheint, - einfach unwahr erscheint.

Diese Menschen kann man weder durch Prügel noch durch Haft von ihrer Meinung abbringen, auch Überreden hilft nichts. Wenn der Vater fremd geht und die Mutter belügt und die Mutter säuft und den Vater belügt, was soll ein Kind aus diesem Elternhaus als wahr begreifen.

Das Beispiel hinkt sicher, dennoch glaube ich, daß die Mitläufer in diesen rechten Gruppen irgendein Schlüsselerlebnis gehabt haben, nachdem sie niemandem und keinem mehr glauben. Über die Frage, wie man sie dennoch überzeugen kann, müssen und sollen sich die Politiker Gedanken machen. Die bekommen dafür einen Haufen Geld. Mit Strafe ist es da nicht getan.

Wenn dann die jetzigen 50er so langsam mitbekommen, was uns von Kennedys Tod (es war mehr als nur vermutlich Mord) vom gesamten amerikanischen Staat vorgelogen wurde und was damals vor 30 Jahren von den Medien auch noch so besonders bereitwillig, weil Umsatz fördernd, verbeitet wurde und was davon eigentlich nur stimmen kann, was sollen wir dann noch Glauben ?

Der Mord an Kennedy und die Hintergründe nach 30 Jahren sind fast wie ein modernes "makabres Märchen", man muß es einfach glauben. Gut, das habe ich damals live mitbekommen, die Stories in den Zeitungen und im Kino. Aber dabei war ich nicht.

Heute weiß man, daß John F. Kennedy´s Körper ganz gehörig manipuliert wurde und sein Leichnam von der CIA quasi konfisziert war, daß alle Dossiers getürkt oder gefälscht wurden und das alles von allerhöchsten Kreisen ganz oben in der US-"administration". Nur den Mörder, den hat man nicht und wer es wirklich war, weiß man heute immer noch nicht. Die anderen Beteiligten wurden alle so nach und nach umgebracht bzw. fachgerecht "entsorgt". Und das passierte alles in einer vermeintlichen Vorbild-Demokratie, versteht sich.
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Glauben Sie davon noch ein Wort ? (am Beispiel Holocaust)

Und jetzt kommt ein Geschichtslehrer und erzählt einem 16 jährigen von einem Land, seinem Land, in dem Leute, Menschen, davon viele Juden, immer so in 100er Einheiten, nackt in Duschräumen erstickt wurden, indem von oben irgendwas wie "Zyklone..." oder so ähnlich reingeworfen wurde. In der Summe wären das so an die 600.000 bis zu einer Million Menschen gewesen.

Ich für meinen Teil kann verstehen, der Schüler sagt zu seinem Lehrer nicht etwa "Sie lügen !", der sagt "He, alter Knochen, Du spinnst, Du hast ja 'nen Knall, so was gibt's ja gar nicht."

"Der" oder "Die" hat im Kino "Independence Day" gesehen und den Terminator 1, 2 und 3, (übrigens, genau seit heute (September 2005) ist Arnold Schwarzenegger übrigens schon Governeur in Kalifornien), der glaubt diese Story einfach nicht. Wie sollte er auch. Das kommt doch alles nur aus diesen Filmen.

Das ist nicht überzeugend, nicht mehr in der heutigen Zeit. Auch ein Weltkrieg mit 6 Millionen Toten ist der heutigen jungen Generation erst glaubhaft beizubringen, wenn die ersten Särge aus Afganistan oder den anderen islamischen Staaten zurückkommen und da ein enger Verwandter oder sogar ein Freund drinnen liegt.

Wenn ich mich jetzt 30 Jahre zurück erinnere, so bleibt mir eines besonders im Blickfeld. "Das ist einfach wahr, das mit dem Holocaust", haben sie alle gesagt, die Parteien, die Lehrer, die Eltern. Vor 30 Jahren gab es nicht das Fernsehen in der heutigen Form und die Menge der anderen teils sensationsgeilen Medien.

Da hatte Adenauer noch versucht, vorzugeben, was das ZDF senden sollte (oder durfte) und was denn seine (Konrad Adenauer´s) richtige Meinung (natürlich für alle) war. Das ZDF hieß ja in den Anfängen nicht ganz ohne Grund "Adenauer-Fernsehen". Ich möchte hier betonen, daß ich Adenauers Meinung sehr schätze, immer noch, auch nach 30 Jahren. Nur, ob es richtig gewesen war, zu versuchen, sie anderen "aufzudrücken", das zweifle ich einfach an.
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Unser alter Deutschlehrer Harro Schmitt sagte . . .

Alleine unser Deutschlehrer aus der Oranienschule in Wiesbaden, unser hochgeschätzter Harro Schmitt, wollte mit uns nicht zu einer politischen Demo zum Fähnchen Schwenken gehen (ich glaube, Kennedy kam 1960 nach Wiesbaden), so sagte er uns damals, er habe die Schnauze so voll, nie wieder. Und er möchte auch nicht, daß wir gehen. Er hatte uns erzählt, was er vom Holocaust wußte, auch gegen den Willen der Schulleitung (wir sollten ja Deutsch lernen und nicht Geschichte) und er ging zu keinen Parteiversammlungen, er hatte uns erzählt aus seiner Jugend und der Hitlerjugend, bei der alles "so freiwillig" war vom Facklellauf bis später zum Flakschießen und von seinen jüdischen Spielkameraden, die so nach und nach verschwanden.

Und eines war enorm wichtig, er war für mich glaubwürdig
(trotz einer kurzen Liebes-Affaire mit einer Abiturientin und trotz seiner Gläubigkeit).
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Unsere Klassenlehrerin "Tante Sophie", Studienrätin Sophie Schwark

Und dann war da unsere Klassenlehrerin "Tante Sophie", Studienrätin Sophie Schwarz (nein .. Schwark war der Nachname) aus Ostpreußen, Tochter aus einem (bis 1944) großen sehr reichen Gutshof, erzählte von Ihrer Flucht über die zugefrorene Ostsee mit den vielen verhungerten oder erfrorenen Kindern auf den Planwagen und den Leichen an den Straßenrändern.

Wer hat heute noch solch einen Lehrer oder eine Lehrerin ?
Als das Fernsehen dann "vielfältiger" wurde, kamen auch mehr mehr oder weniger glaubwürdige Dokumentationen (ZDF Histrory ist solch ein Schmarren), dann wurde der NS-Filbinger (und wer noch alles) gestürzt und diverse Altnazis entlarvt. Das war schon Wirbel genug. Der diese Woche verstorbene Wiesenthal wurde zu der Zeit hier in Deutschland West von interessierten Kreisen noch als einsamer gefährlicher "Rächer" denuziert.

Dann erst wurden verborgene Archive aufgetan, in denen altes Filmmaterial vergammelte. Das Vertrauen auf die positiven Aussagen wie auch die schlimmen Aussagen von wenigen älteren Lehrern und einem glaubwürdigen Nachbarn (Günther Siegmann) als Basis und die Filmberichte haben sich bei mir ergänzt, darauf konnte ich meine Meinung bilden und aufbauen.

Mein Vater erzähle mir nur heroische Kriegserlebnisse aus Nord-Norwegen und Finnland und wie tapfer und toll sie die Russen niedergemacht haben (angeblich jedenfalls). Nur meine Mutter erzählte mir später, wie in Berlin so ab 1935 nach und nach alle ihre jüdischen Schulkameradinnen und deren Eltern nach Osten "umgesiedelt" wurden und nie wieder ein Brief von dort kam. Das mit den Lagern ahnte man irgendwie über Gerüchte, so etwas zu sagen traute sich aber niemand.

Das Negative schien zu stimmen und auch das "Positive" schien zu stimmen. Mein viel zu früh verstorbener Nachbar (Günther Siegmann) hatte mir erzählt, er war mit 13 bis 16 Jahren bei den Segelfliegern oben auf der einsamen Wasserkuppe auf der Röhn und er war bei Allem mit vollem Herzen dabei, auch bei dem täglichen Fahnenappell unter der Hakenkreuzfahne. Er hätte eine richtig schöne Jugend gehabt, bis etwa 1944, als sie zum Flakschießen abkommandiert wurden, bei dem sie die Amis doch nicht getroffen hatten, diese aber (also die begleitenden Jagdflieger) recht heftig zurückgeschossen hatten.

Und das mit den Querschlägern tat richtig weh. Später dann wären die ganzen verlumpten, unrasierten und verlausten deutschen Kriegsgefangenen zurück gekommen - nach Wiesbaden-Biebrich über eine wackelige hölzerne Behelfsbrücke (der Amerikaner) über den Rhein. Und er verstand die Welt nicht mehr, sie hätten doch immer überall gesiegt, immer nur gesiegt.
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Alles das mußte ich glauben, ich war ja nicht dabei.

Es ist aus den Mündern dieser Menschen glaubwürdig rüber gekommen und ich konnte mich später immer wieder von der Richtigkeit überzeugen, vergewissern. Und das habe ich auch getan.

Und heute in 2003 gibt es fast keinen Grund mehr, mit Gewalt die Wahrheit zu unterdrücken, die allermeisten Alt-Nazis sind gestorben und/oder haben seit langem keinen Einfluß mehr wie vor 30 Jahren. Vorhin kam ein Bericht im Fernsehen über Bunker-Forscher, die endlich in die alten Reichsbunker rund um Berlin im ehemaligen Ossi-Land rein durften und dort einen 14.ooo qm (vierzehntausend !!!!) großen Poduktionsbunker vorgestellt haben, den die Russen über Jahrzehnte unter Verschluß hatten.

Es gab sie also doch, diese geheimnisvollen Riesenbunker, die die unbesiegbaren Deutschen gebaut hatten, falls doch die anderen mal einen Flieger über Deutschland hätten haben können. "Meier" wollte sich Herrmann Göring (umbe-)nennen beim ersten Ami-Flieger und wir wissen inzwischen, es waren dann später sehr viele, tausende und abertausende Viermotorige fliegende Festungen mit ihren Tonnen von Bomben hier gewesen.

Also das ist meine Meinung zur Wahrheit und zum Glauben.

21. September 2005
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Schaun sie mal rein in Kuhdamm 59 ......

Eine tolle Film-Trilogie bestehend aus 6 (inzwischen 9) Filmen je eineinhalb Stunden aus 2016 / 2018 ist sehr zu empfehlen. Ich war bei zwei Filmdrehs in Berlin in den CC Brauner Studios und im Metropol dabei und habe gestaunt, wie authentisch da gearbeitet wurde.

Sie werden diese Filme nicht vergessen.

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