Die Leserbriefe nach der Wahl - und davon gibt es viele ....
10. Nov. 2020 - Es war mit klar, daß auch nach der Entscheidung die Wogen hoch schlagen würden und werden und die sogenannten "Unterlegenen" - also die Befürworter des vorgelegten Konzeptes (war das überhaupt ein Konzept ??) - enttäuscht sind.
Dagegen (also gegen diese Enttäuschung) würde ja etwas Nachdenken helfen. Daß die "Gegner" dieser Stadtbahn jubeln, erfreut aber auch nicht gerade mein Herz, denn es ist befremdlich - es sind 13 Millionen Euro !!! verbrannt oder versenkt worden. Was aber die Befürworter der City-Bahn für Argumente bringen, ist noch viel befremdlicher als schon vor der Abstimmung.
Hier kommen zuerst ein paar Leserbriefe, die die Sachlage relativ realistisch einschätzen.
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Erwin Ring aus Taunusstein schreibt :
"Blick für neue Wege"
Glückwunsch an die City-Bahn-Nein-Sager. Sie haben nicht nur eine 200 Jahre alte Technik, sondern auch eine Verschandelung der Stadt durch Gleis- und Oberleitungsbau verhindert.
- Anmerkung : Das ist nicht sehr klug formuliert. "Die Bahn" - also die 200 Jahre alte normale Tufftufftuff - hat sich erheblich verändert und ist auf dem Weg zum autonomen Fahren. Als Verschandelung bezeichnet der Autor sicher die separaten Gleisbettanlagen, erst mit Schotter geplant, später angeblich begrünt "geplant".
Speziell für die Taunuspendler gilt, wo sind die Stellplätze für Hunderte von Fahrzeugen zum Beispiel an den City-Bahn-Haltestellen Bleidenstadt und Hahn, die Pendler aus Taunusstein und der ganzen Region aufnehmen sollten? Zudem wäre ein Umsteigen von der Bahn in Wiesbaden in den Stadtbus für viele Pendler, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, unumgänglich.
Die Fahrzeuge müssen vor der Stadt bleiben, so ist die Forderung. Park&Ride-Parkplätze am Rand der Stadt Wiesbaden, zum Beispiel für die Taunus-Pendler am Hofgut Adamstal mit einem ständigen Busbetrieb in alle Teile der Landeshauptstadt, um allen Benutzern kurze Wege zur Arbeits- oder Einkaufsstätte zu garantieren.
Dieser Busbetrieb muss kostenfrei für die Benutzer sein. Nur so kann man die Menschen zum Umsteigen bewegen. Beispiele gibt es in Europa.
- Anmerkung : Da bin ich wiederum anderer Meinung. Das sollte nicht das Ziel sein, die Autos müssen bereits vor dem Taunuskamm - also weit draußen vor der Stadt - geparkt werden können, also unten in Taunusstein bzw. maximal am Bahnhof Eiserne Hand. Das andere wäre nur ein temporärer und unglücklicher Notbehelf.
Die vielen hundert Millionen Euro, die für den Bau der City-Bahn investiert werden sollten, müssen in die Anschaffung von E-Bussen und wasserstoffangetriebenen Bussen und den Ausbau des Liniennetzes und der Busspuren investiert werden. Auch für die vielen Fahrzeuge der Wiesbadener, die mittlerweile alle Straßen der Stadt zuparken und teilweise tage- und wochenlang nicht benutzt werden, muss eine Lösung gefunden werden. Ein „Abstellen" der Fahrzeuge „vor der Stadt" wäre auch hier eine Alternative. Voraussetzung ist auch hier ein kostenfreier ÖPNV.
Im Jahrhundert des autonomen Fahrens sind sicher in nicht allzu ferner Zukunft auch noch andere Lösungen möglich. Durch das „Nein" zur City-Bahn ist auch wieder der Blick für einen neuen Weg möglich.
Erwin Ring, Taunusstein
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Karl-Friedrich von Kayser aus Wiesbaden schreibt :
"Alternative wurde ignoriert"
Bisher wurde die Notwendigkeit der City-Bahn damit begründet, dass diese alleine Zuschüsse vom Bund und vom Land erhalten, und die Reaktivierung der Aartalbahn nicht gefördert würde. 7000 Pendler wurden als potenzielle Kunden für die Fahrt aus dem Rheingau-Taunus-Kreis nach Wiesbaden genannt.
- Anmerkung : Lesen Sie hier etwas von den Passagier- Steigerungsraten aus Karlruhe, wenn die Taunus-Bahn endlich wieder funktioniert.
Der SWR berichtet, dass in Baden-Württemberg mehr als 30 stillgelegte Bahnstrecken reaktiviert werden könnten, wobei die aussichtsreichsten Strecken die waren, mit einem Potential von mehr als 1.500 Fahrgästen pro Schultag. Die Förderung soll bei maximal 96 Prozent liegen, wobei 90 Prozent vom Bund und 6 Prozent vom Land übernommen werden. Das müsste dann doch auch bei der Aartalbahn passen.
Vorteile wären:
Normalspur, kein Ärger mit dem Denkmalschutz und mit Genehmigungen, da der Bestandsschutz der Strecke beim Umspuren wohl entfallen wäre und es muss auch noch Geld von den Zahlungen für die beschädigten Brücken da sein. Eventuell lässt sich ja die direkte Anbindung an den Hauptbahnhof in Mainz wieder aktivieren, die es von Wiesbaden aus gab. Auch der Anschluss an die Ländchesbahn nach Niedernhausen und weiter nach Limburg wäre in Wiesbaden machbar, genug Gleise sollte es geben.
Nach Frankfurt, Rüdesheim, Flughafen und Darmstadt wird man das Angebot kaum erweitern können, da die erforderlichen Strecken gut ausgelastet sind. Selbst Eingriffe in den Wald für eine Oberleitung sind überflüssig, falls man Wasserstoff betriebene Züge wählt, sonst müsste wohl, wie bei der City-Bahn, eine breite Schneise geschlagen werden, damit nicht - bei jedem Sturm die Bäume im Fahrdraht hängen. Verstehe nicht, weshalb diese Alternative bis zuletzt einfach ignoriert wurde? Nichtwissen oder weil man sie nicht wollte?
Karl-Friedrich von Kayser, Wiesbaden
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Herbert van Aaken aus Taunusstein schreibt
"Chance für die Aartalbahn"
Das Gute des Schlechten. Diese vorhersehbare Reaktion der Wiesbadener eröffnet endgültig die Chance auf eine vernünftige Vollspur-Schnellbahnplanung für unser Gebiet ohne langen Aufenthalt in der Innenstadt.
Neigetechnik- und Brennstoffzellenzüge gibt es bereits, die die sanierte bestehende Trasse der Aartalbahn ohne Elektrifizierung zügig befahren könnten. Die Technik wird sich bestimmt weiterentwickeln, wodurch Züge aus lauter Triebwagen denkbar werden, die eben ab Landesdenkmal zum Wiesbadener Hauptbahnhof oder ab Wiesbaden-Ost zum Mainzer Hauptbahnhof abbiegen, während der Hauptzug weiterrollt nach Frankfurt. Alles auf bestehenden Strecken.
Zum Slogan der Stadtbahngegner „Nicht mit der Technik von gestern" nur noch dieses: Was ist denn die Technik von heute? Kollektiver Erstickungstod? Und die Technik von morgen:
Beamen? Bevor jetzt ein Schlaumeier mit der Überlastung der Bahnhöfe Mainz und Frankfurt kommt: Wenn es nur politisch gewollt ist, werden die Ingenieure sicher Möglichkeiten finden, die aus dem Taunus eintreffenden Wagen unkompliziert und schnell an ohnehin dorthin fahrende Züge anzuhängen.
Herbert van Aaken, Taunusstein
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Ivo Wolz aus Wiesbaden schreibt:
"Fragwürdige Linienführung"
Nicht nur die Bürger haben die City-Bahn verhindert, es lag auch an den bescheidenen Qualitäten der Planer, die es nicht für nötig fanden, zuerst einen Konsens über das künftige Schienennetz im gesamten Stadtgebiet zu erzielen.
Daher fühlten sich rund 55 Prozent der wahlberechtigten Wiesbadener von dem auf eine Linie begrenzten Projekt gar nicht angesprochen.
Eine Nummer zu groß war den Planern dem Trend zu folgen, mit Tram-Trains die Stadt mit dem Umland zu verknüpfen und zu vernetzen. Mit zwei Stromsystemen ausgerüstet, können diese Fahrzeuge normalspurig auf den Strecken der Aartalbahn, der S-und Regionalbahnen als „normale Eisenbahnen" und in der Stadt als Stadtbahnen fahren.
Weil man aber unsicher war, klammerte man sich an das Vorhandene und bandelte beim schmalspurigen „Mainzelbähnche" an - ein Fremdkörper im schienengebundenen Gesamtsystem Stadt/Umland.
Hinzu kam eine fragwürdige Linienführung, bei der lange nicht klar war, ob sie für den Wochenmarkt in Biebrich oder als Shuttleverkehr zwischen zwei Hochschulen gedacht war.
Jedenfalls wären bei dieser Planung wesentliche Standorte entlang und östlich der Mainzer Straße nicht bedient und Ausfallstraßen auch nicht vom Autoverkehr entlastet worden. Kritik und alternative Vorschläge gab es genug, man stellte sich aber bockig und wollte die Bürger „mitnehmen". Nun ist es umgekehrt gelaufen.
Ivo Wolz, Wiesbaden
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Timothy Jarc aus Wiesbaden schreibt :
"Projekt nicht gut verwaltet"
Was die Abstimmung über die City-Bahn betrifft, so hielt ich die City-Bahn für eine gute Idee, aber ich konnte aus zwei Gründen nicht mit „Ja" stimmen. Zum einen wurde die Streckenführung der Bahn nie endgültig festgelegt. Es wurde viel darüber geredet, „später" zusätzliche Haltepunkte oder Gleisausläufer in anderen Bereichen der Stadt hinzuzufügen.
Wenn die tatsächliche Streckenführung nie fertiggestellt wurde, wie konnten dann die Kosten für das Projekt festgelegt werden? Es schien mir, dass alle drei Monate neue, steigende Kostenschätzungen diskutiert wurden. Unsere gewählten Beamten und Führungskräfte in der Gemeinde, die für ihre Managementfähigkeiten bezahlt werden, verwalteten das City-Bahn-Projekt tatsächlich nicht gut.
Das „Management" schien zu glauben, dass die Wähler das Projekt auf "Treu und Glauben" nehmen und es mit Steuergeldern bezahlen würden, statt nach einem festen Plan. Die Schlussfolgerung ist, dass die Verantwortlichen des City-Bahn-Projekts nicht bereit waren, feste Zusagen bezüglich Kosten und Streckenführung zu machen. Denn wenn das Management feste Zusagen machte und das Projekt am Ende nicht nach Plan verlief (vor allem was die Kosten betraf), dann würden dieselben gewählten Beamten bei der nächsten Stadtwahl zur Rechenschaft gezogen werden.
Meiner Ansicht nach ist das Einzige, dem sich ein Politiker nicht stellen möchte, die Rechenschaftspflicht. Wenn die Kosten und die Streckenführung der City-Bahn klar dargestellt worden wären, dann hätten die Bürger die Möglichkeit gehabt, eine informierte Entscheidung zu treffen. Die Frage, die sich mir stellt, ist, wie viel Steuergelder für die Förderung des Missmanagements des City-Bahn-Projekts ausgegeben wurden.
Timothy Jarc, Wiesbaden
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Das waren ein paar Zuschriften, die am 9. 11. abgedruckt wurden. Jetzt kommen ein paar andere Zuschriften vom 10. 11. 2020
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Am 10.11. schreiben die Beführworter ihre Meinungen
Diesmal sind es 9 Leserbriefe, bei denen ich teilweise gezuckt hatte. Die meisten Ingenieure lernen nämlich während des Studium vordringlich logisches Denken. Und bei jedem erfolgreichen Studienabschluß müssen sie dieses logische Denken unter Beweis stellen, sonst nennt man das "Durchgefallen".
Besonders befremdlich ist da ein Leserbrief aus Flensburg, der vermutlich nie mit den lokalen Problemen hier bei uns konfrontiert wurde. Auch in Fensburg hatte ich mehrmals über eine halbe Stunde im Stau gestanden. Auch dort wird nur mit Wasser gekocht. Nur haben die dort keine Berge. Jedoch auch dort wohnen viele Teile der Bevölkerung im Umland und fahren alle gemeinsam, jedenfalls immer, wenn ich fahren wollte, in die Stadt.
Auffällig ist schon, daß mehrere Autoren je nach poliischer Ausrichtung diktatorische Maßnahmen bevorzugen. Bei vielen ist ideologischer uneinsichtiger Zwang angesagt und nicht Nachdenken. Auch erkennen viele die Reihenfolge bzw. Prioritäten unserer Probleme nicht an und bestimmte sofort wirksame Aktionen sehen sie auch nicht. Aber lesen Sie selbst :
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Vera Werli aus Wiesbaden schreibt :
"Transparenz"
Wiesbadener Mobilität in Kinderschuhen? Nach dem Aus für die City-Bahn äußert sich Herr Prof. Dr. Zemlin zum Zustand der Wiesbadener Mobilität: „[diese] ... bleibt nun in den Kinderschuhen stecken, die City-Bahn ist und bleibt für uns die beste Lösung, ...".
Herr Zemlin ist nicht nur Geschäftsführer der City-Bahn GmbH, sondern auch der für die Stabsstelle „Innovative ÖPNV Projekte" zuständige Geschäftsführer der Eswe Verkehrsgesellschaft mbH. Es wäre bereits grobes Versagen, falls die Innovation-Stabsstelle außer der City-Bahn keine Alternativprojekte über ein „Kinderschuh"-Niveau hinaus entwickelt hätte.
- Anmerkung : Ein Teil der Befürworter dieses vagen "Gedankenspiels" einer City-Bahn fordert ja sogar von den sogenannten "Gegnern", sie sollen endlich ein Konzept vorlegen ..... und das ist dreist.
Die Drohung, dass es dabei auch bleibt, deutet zudem auf einen grundsätzlichen Mangel an Innovationsfähigkeit seitens der Stabsstellenleitung. Ich schlage deshalb vor, dass die Stabsstelle „Innovative ÖPNV Projekte" alle Projekte der vergangenen fünf Jahre der Öffentlichkeit vorstellt und auf Anfrage Projektunterlagen zugänglich macht.
Vielleicht finden sich darunter Mobilitätskonzepte, die weiterentwickelt werden können. Und falls nicht, hätte die Öffentlichkeit, somit die Steuerzahler, zumindest Erkenntnisse über die Effizienz dieser Stabsstelle gewonnen.
Vera Werli, Wiesbaden
- Anmerkung : Wenn diese City-Bahn GmbH denn wirklich abgewickelt wird (oder würde), werden diese Unterlagen alle im Reißwolf landen, denn die würden ja zeigen, daß das nie im Sinne der Geschäftsführer war. Daß ein Professor mit diesen unausgegorenen Strategien überhaupt an die Öffentlichkeit gegangen ist, schreit schon zum Himmel.
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Herbert Leckert aus Niedernhausen schreibt :
"Fahrradfreundlich"
450 Millionen Euro gespart, da lässt sich doch einiges mit anfangen! Seit es E-Bikes gibt, entwickelt sich mit Sicherheit auch Wiesbaden mehr und mehr zu einer fahrradfreundlichen Stadt.
Anmerkung : Wiesbaden wird sich aufgrund der Kessel-Lage nie zu einer fahrradfreundlichen Stadt entwickelen können. Das mußten sogar die Grünen akzeptieren. Es wird immer ein Kompromiss gefunden werden müssen.
Mit einem E-Bike lässt es sich locker von Biebrich und den nordöstlichen Vororten in die Innenstadt und wieder zurück radeln. Wenn auch noch die Courage bestünde, die alten sowieso nicht genutzten Bahntrassen in schöne Fahrradwege umzuwidmen, könnten zum Beispiel auch die Taunussteiner ihr Auto in der Garage lassen.
- Anmerkung : Das ist nun wirklich Unsinn. Weder die Wiesbadener fahren mit dem E-Bike nach Taunsstein noch umgekehrt. Und bei schlechtem Wetter funktioniert das gar nicht und im Winter sowieso nicht.
Aber wohin mit dem Rad, wenn man in der City ankommt? Fahrradparkhäuser werden benötigt! Am Bahnhof, Platz der Deutschen Einheit, am Warmen Damm (viele Theaterleute kommen heute schon mit dem Rad!) und so weiter. Ein Blick nach Amsterdam oder Utrecht zeigt, wie es geht und was es kostet. Nur Mut!
- Anmerkung : Das ist ein hahnebüchner Vergleich mit den flachen Städten in Holland oder Norddeutschland, die auch räumlich viel großzügiger bebaut sind. Solche Vergleiche stärken die Prinzip-Gegner, aber nicht die, die etwas länger nachdenken.
Herbert Leckert, Niedernhausen
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Christian Stolz aus Flensburg schreibt :
"Ausgebremst"
Die Entscheidung der Wiesbadener gegen ein modernes innerstädtisches Verkehrsmittel, das Stadt und Region auf innovative Weise vernetzt hätte, ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen.
- Anmerkung : Aussenstehende - also weiter weg wohnende Autoren - können sich nur an den pubizierten "Wahrheiten" orientieren und sollten sich darum auch zurückhalten, das als Maßstab ihrer Kommentare zugrunde zu legen. Das kann nicht gut gehen.
Weltweit holen Metropolen ihre Bahnen zurück in die Städte oder bauen bestehende Systeme aus. Kritik ist richtig und wichtig, überall und erst recht bei Großprojekten. Das Ausbremsen einer von Fachleuten dringend empfohlenen Zukunftsinvestition wie der City-Bahn fügt jedoch der Entwicklung einer ganzen Region erheblichen Schaden zu.
- Anmerkung : Hier wird deutlich, der Autor hat von der eigentlichen Taunus-Pendler- Problematik gar nichts mitgekommen.
Abwanderung und die Verödung einer Innenstadt sind Prozesse, die über Jahrzehnte unumkehrbar sind.
- Anmerkung : Das raten uns unsere Politiker doch seit mehreren Jahrzehnten, wir sollen doch raus in die Pampa ziehen, wenn in der Stadt kein Wohnraum mehr vorhanden sei. Und das haben sie ja auch alle gemacht. Das ist ja unser Problem.
Mit ihrem Votum haben die Wiesbadener einen weiteren Schritt in diese Richtung getan. Eine echte Alternative zu einer City-Bahn kann nicht gefunden werden. Ganz einfach weil es sie nicht gibt.
Christian Stolz, Flensburg
- Anmerkung : Und der Rest ist leider völliger Unsinn, siehe die Karlsruher AVG Bahn - siehe diesen Artikel.
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Ortwin Greulich aus Wiesbaden schreibt :
"Handlungsbedarf"
Zunächst meinen Glückwunsch an die City-Bahn-Gegner. Sie haben es richtig gemacht. Wie ein Herr Trump oder die AfD, immer präsent, gegebenenfalls etwas lauter und mit eingängigen Phrasen.
- Anmerkung : Lauter waren sie wirklich nicht, aber manchmal etwas am Thema vorbei, aber zum Glück nur selten.
Und, wo waren da die Initiatoren? Ja, es gab Veranstaltungen und auch eine Gruppe Pro-Bahn. Doch alles sehr verhalten. Fakt ist aber, das Projekt ist jetzt gescheitert und es muss dringend etwas passieren .....
- Anmerkung : Das Projekt ist noch lange nicht vorbei. Nur kann man solch ein Projekt nicht von hinten aufziehen und schon gar nicht mit vagen Visionen. Der Start mit einer völlig nebensächlichen Trasse war absoluter Humbug. Die Taunusbahn hat absoluten Vorrang und das wurde für die ferne Zukunft in vage Aussicht gestellt.
... und das geht nur durch Verbesserung des bestehenden Busangebotes wie zum Beispiel:
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- 1. Ausreichend Park-and-Ride-Parkplätze an den Einfallstraßen, Anmerkung : Falscher Ansatz !!
- 2. vernünftiges Preisangebot für die Nutzung der Park-and-Ride- Plätze zum Beispiel in Kombination mit einer Zeitkarte bei Eswe Verkehr - Anmerkung : Richtiger Ansatz
- 3. Deutliche Verstärkung der Busflotte. - Da wegen der Umweltbelastung das nicht mit Dieselfahrzeugen geht, wie wäre es als schnelle Lösung mit gasbetriebenen Bussen? Seit Jahrzehnten weltweit erprobt und der Abgasausstoß ist bei weitem nicht so schädlich wie beim Diesel. - Anmerkung : Richtiger Ansatz
- 4. Verbesserung des Verkehrsflusses der Busse durch Busspuren in den entsprechenden Straßen [zum Beispiel Rathausstraße in Biebrich, Biebricher Allee, Dotzheimer komplett...), wie man es ja auch in der Mainzer Straße hat. - Anmerkung : Falscher Ansatz !!
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Ortwin Greulich, Wiesbaden
- Anmerkung : Das ist sehr weit hergeholt und dazu auch noch unqualifiziert. Die Mainzer Straße ist eine unserer breitesten Straßen und hat seit vielen Jahren diese Busspur - auch für Fahrradfahrer. Ich fahre dort oft und sehe aber keine anderen Fahrradfahrer.
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Rolf Hartmann aus Wiesbaden schreibt
"Gewaltig verschätzt"
Da wollten die Magistratsfraktionen wohl ganz sicher gehen mit ihrer suggestiv formulierten Frage zur City-Bahn-Abstimmung und haben sich damit gewaltig verschätzt: Der Bürger fühlte sich nicht ernst genommen, ja zum Opponieren provoziert.
Gefühlt schien mir dies das Haupt-„Argument" für ein Nein gewesen zu sein. Ich frage mich aber, wer diese immense Nein-Kampagne finanziert hat, wer dahinter steckt hinter den einheitlich designten Nein-Bannern vor jeder zweiten Villa entlang der Biebricher Allee.
Dort residieren wohl viele Rechtsanwälte und Steuerberater - eben die Klientel der FDP, die alle Fahrspuren für ihre 2,5 Tonnen schweren Luxuskarossen bewahren will.
- Anmerkung : Diese Unterstellung ist genauso blöd wie die blöde Fragestellung zur Abstimmung. Sie diffamiert eine Gruppe unserer Gesellschaft, das ist schlecht argumentiert.
Dagegen waren wohl auch die gut situierten Pensionäre, die ohnehin keine Busse nutzen. So diente die Volksbefragung der Durchsetzung egoistischer Individualinteressen, bei der sich reiche Alte gegen die wenigeren einfachen Jungen durchsetzen.
- Anmerkung : Jetzt wird es böse, die Alten gegen die Jungen ausspielen zu wollen. Das ist rote Ideologie und völlig fehl am Platze. Die Alten haben den Wohlstand und die Freiheit erarbeitet, damit die Jungen in aller Ruhe risikolos demonstrieren und ihre Meinung frei sagen können. Aber laßt diese Trumpsche Spaltung der Gesellschaft. Wiederum nicht gut ist, und das spricht er hier überhaupt nicht an, daß die Alten etwas auf Kredit haben wollen, daß die Jungen später bezahlen müssen.
Die von sozialer Verantwortung Freien Demokraten wird es freuen, bei ihrer Wählerschicht gepunktet zu haben. Die Grünen sollten mal drüber nachdenken, ob die politische Verantwortung nicht besser allein bei den hierfür Gewählten aufgehoben ist.
Rolf Hartmann, Wiesbaden
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- Anmerkung : Herr Hartmann ist da parteipolitisch etwas "sehr eigen" (eine wohlwollende Umschreibung für verbohrt), denn ich gehöre als NEIN-Sager keiner Kirche und auch keiner Partei an und bemühe mich nach wie vor, daß mein Denkstübchen noch funktioniert.
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Bernd Rudloff aus Wiesbaden schreibt :
"Erschreckend"
Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Laut Frau Sylvia Schob beteiligte sich eine unglaubliche Mehrheit bei unglaublicher Wahlbeteiligung an dem Abstimmungsergebnis. Für sie siegte die Vernunft !
Sie kündigt eine konstruktive Mitarbeit ihrer FDP an. Na, da warten alle gespannt, wie die zündenden Ideen für besseren Verkehrsfluss, Erhalt der kulturellen und biologischen Schätze Wiesbadens, gegen Pendlerströme, Verkehrslärm und Luftverschmutzung bei steigendem Verkehr aussehen werden!
Und auch dringend auf Antworten der FDP zu der sie beschäftigenden Frage nach den finanziellen Lasten unserer Kinder durch Umweltschäden! (Der bisherige gesamtwirtschaftliche Schaden durch den Verkehr wird ja von der Allgemeinheit und nicht von den Verursachern, z.B. Autoherstellern, Autofahrern mit besonders umweltschädlichen Autos getragen!)
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- Anmerkung : Sehr magere Argumente. Die Autohersteller bauen genau die SUV-"Kisten", die die Kunden um jeden Preis haben (kaufen) wollen. Also die Menschen, diese bösen Autofahrer und vor allem die bösen Helikopter Muttis, die sind die Adressaten.
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Bisher folgte an die Adresse des Verkehrsdezernenten und des Oberbürgermeisters nur der bekannte Anwurf: Wenn kein Plan B da ist, verschwinde. Ist das vernunftbegabte und rationale Zusammenarbeit und der Demokratie förderlich?!
Die wegen der hohen Wahlbeteiligung repräsentative Abstimmung zeigt aber auch ein erschreckendes anderes Ergebnis: 96693 Bürger stimmten ab, davon 59829 mit Nein, 112511 gingen gar nicht zur Abstimmung, ihnen ist die Verkehrssituation offensichtlich völlig egal. Aber auch der Umweltschutz!
- Anmerkung : Auch das ist sehr weit hergeholt. Mit vielen Gesprächspartnern kam am Ende raus, wir haben ja sowieso keinen Einfluß mehr, egal wen oder was wir auch nur wählen, alles versinkt im "Lorenz"-strom. Diese ganze Sache "wäre" doch sowieso bereits beschlossene Sache und die Abstimmung nur ein Alibi-Mäntelchen. Von üppigen Provisioen und Zuwendungen an bestimmte "Schatten" im Hintergrund war da die Rede.
Zur Erinnerung: Auch dieses Jahr verbrauchen wir seit Wochen und bis zum Jahresende die Reserven unserer Erde, trotz Corona! Wiesbaden - sonderbar, „Musterknabe" und auf absehbar lange Zeit einzige vergleichbare Großstadt ohne Schienenverkehr.
Bernd Rudloff, Wiesbaden
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- Anmerkung :Herr Rudloff, ich weiß nicht, wie Sie sich Ihre Meinung gebildet haben, lesen Sie mal hier diesnn Absatz.
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Michael Jürgen aus Taunusstein schreibt :
"Chance vertan"
Dass die City-Bahn abgelehnt wurde, wundert mich nicht. Da spiegelt sich der Mief einer Beamtenstadt wieder, deren Bürgerinnen und Bürger keinen Mut zur Veränderung haben und stattdessen die „Verschandelung" ihrer ach so schönen Stadt befürchten.
Mir wäre eine ordentliche, begrünte Strassenbahntrasse auf der Rheinstraße lieber, als eine Blechlawine von der Rue bis zur Ringkirche.
- Anmerkung : Ich glaube, eine Stadt ohne Menschen wäre der bessere ideale Zustand und garantiert umweltfreundlich. Wir sind dran.....
Und der - mit Verlaub gesagt - ziemlich heruntergekommenen Rathausstraße in Biebrich hätte sicher auch eine begrünte Trasse, breitere Gehwege und Autofreiheit gut zu Gesicht gestanden. Ich arbeite zwar in Wiesbaden, aber damit hat es sich dann auch schon. Ich mache meine Einkäufe an meinem Wohnort oder fahre auf die andere Rheinseite.
Da komme ich nämlich mit S-Bahn und Straßenbahn bequem bis in die Innenstadt. Und muss mich nicht in überfüllten Bussen durch eine verstopfte Innenstadt von Grünphase zu Grünphase hangeln.
- Anmerkung : Wie kommen Sie denn von Taunusstein mit der S-Bahn nach Mainz bitte ???????? damit ist Ihr gesamter Brief total unglaubwürdig !!!
Von den Wünschen und Hoffnungen der benachbarten Städte und Kreise will ich gar nicht erst anfangen, das ist dem Wiesbadener eh egal.
- Anmerkung : Bitte erst mal nachdenken, bevor Sie solche Hypothesen in die Welt setzen. Die Verursacher der Staus und der Abgase sind die Taunuspendler aus Ihrer Ecke !!! und nicht die Wiesbadener. So entlarvt sich Ihre "Feststellung" als Unsinn.
Also wünsche ich den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern in den nächsten Jahrzehnten viel Spaß in verstopften Straßen, schlechter Luft, mit Fahrverboten. Die Chance auf frischen Wind ist vertan, der Mief bleibt!
Michael Jürgen, Taunusstein
- Anmerkung : Wir haben da schon eine Lösung, die Ihnen aber gar nicht gefallen wird. Unser Wiesbadner Problem wäre damit kostengünstig und auf Jahre gelöst.
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Jakob Stephan Baschab, Wiesbaden scheibt
"Undemokratisch"
Seit Monaten wundere ich mich über die einseitige Bewerbung der Stadt Wiesbaden und deren obersten Behördenvertreter für eine City-Bahn. Auch der einseitig gestaltete Wahlzettel zum Bürgerentscheid verärgerte mich.
- Anmerkung : Diese Art der sogenannten "Bürgerbeteiligung" war nicht nur ignorant, sondern richtig dumm - immer in Bezug auf den dummen Bürger, dem man vorkauen muß, wie er zu entscheiden hat. Denn der ist ja dumm ... oder doch nicht ? Die nächste Wahl kommt bestimmt, ganz bestimmt. Wir sind hier weder in den USA noch in der Türkei.
Dass nun von uns bezahlte Mitarbeiter und Beamte der Stadt Wiesbaden die Wählermehrheit als „unwissend" abstempeln, ist nicht nur undemokratisch, sondern zeigt deren Unbelehrbarkeit. Nicht die City-Bahn hat das Wahlergebnis zu verantworten, sondern deren Initiatoren. Das Ergebnis ist zu eindeutig.
Jakob Stephan Baschab, Wiesbaden
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